Mittwoch, 27. Januar 2010

Hier kommt mal nach langer Zeit wieder eine Aktualisierung meines Lebens in Middletown. Von ab und zu doch aufkommendem Heimweh abgesehen, geht es mir recht gut. Ich habe mich mittlerweile an die andere Sprache gewoehnt und werde nicht mehr staendig muede, ausser ich mache zu viel mit meinen Maedels - was natuerlich nie passiert!
Heute moechte ich aber ein bisschen was ueber meinen Wochenablauf erzaehlen. Ich bin naemlich der Meinung, dass das auch mal ganz gut waere zu wissen. Vor allem um euch nicht immer neidisch zu machen, wenn ich von meinen vielen Reise- und Wochenendserfahrungen spreche.
Auch meine Woche hat also fuenf Arbeitstage, beginnend mit Montag, endend mit Freitag. Hier also folgend eine Liste zur Uebersicht:
Montag: spielen und lernen mit Elli. Montag ist immer unser Buchstabentag. Da Elli seit kurz vor Weihnachten nicht mehr in die Vorschule geht unterrichten Sharon und ich sie, dass heisst quasi Vorbereitung auf die Schule treffen: Alphabet und Zahlen lernen. Und um ehrlich zu sein, ist Elli wirklich gut. Sie hat zo viel Spass am lernen, obwohl es ihr auch manchmal ein wenig schwer faellt sich an schon gelerntes zu erinnern. Aber das ist ja normal.
Ansonsten heisst Montag spielen und Spass haben. Und abends baden - "Quietscheentchen, nur mit dir, plansche ich so gerne hier. Quietscheentchen, ich hab dich so furchtbar lieb!"
Ich habe um 7:30 Uhr noch Jazzdance, was mir furchtbar viel Spass macht. Die Leute sind alle total lieb und es geht gluecklicherweise nicht nach Leistung, sondern nach ganz besonders viel Freude am Tanzen.
Dienstag: Quaelerei am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Von 9:30 bis 11:00 Uhr habe ich Zumba- und Pilateskurs im YMCA (dem Sportclub in Middletown). Also erstmal auspowern, bevor die Arbeit losgeht. Dann Ellis Mittagessen machen und sie um 13:00 Uhr ins Bett bringen. Nach dem Mittagsschlaf hat sie wieder Zeit zum Spielen und um 16:45 Uhr hat sie Tanzunterricht, wohin ich sie jedes Mal begleite. Das liegt an ihrer Diabetes, damit immer jemand sofort zur Stelle ist, sollte es ihr nicht gut gehen. Und dann ist der Dienstag auch schon fast wieder um.
Mittowoch: Bibliothekstag. Elli und ich gehen vormittags in die Bibliothek- Lesen, Buecher ausleihen und ein wenig am Computer spielen. Auch ich leihe mir oft Buecher aus, einfach, um das englische lesen nicht zu vergessen. Danach fahren wir wieder nach Hause, essen Mittag und nach Ellis Mittagsschlaf kommen Rebekah und Joseph nach der Schule zu uns. Das heisst fuer mich bei den Hausaufgaben zu helfen. Nachdem beide fertig sind ist Spielzeit bis zum Abendbrot um 18:00 Uhr. Danach baden und Schlafenszeit. Mittwoch ist aber mein Starbuckstag. Nach dem Abendbrot, nachdem ich quasi fertig bin mit meinen Aufgaben, mach ich mich auf nach Glastonbury und treff mich dort mit Stefanie und Larissa zum Starbuckscard aufpuschen - Starbuckssterne sammeln, um nach 30 Stueck eine Goldcard zu erhalten :)
Donnerstag: Puschen bis zur Tomate. Ich mal wieder im YMCA. Workout bis die Schweisstropfen fliegen, Ausdauer- und Krafttraining. Danach dann schoen duschen und wieder nach Hause - Mittagessen machen fuer Elli. Am Nachmittag ssind Rebekah und Joseph wieder da und ich huete den ganzen Haufe auf einmal. Donnerstag Abend ist Sharon und Joes Zeit zum Weggehen. Das heisst ich habe abends alle drei Banditen fuer mich zum Verziehen :) Meist sehen diese Abende nicht anders aus, als die vorherigen, nur das Mama, Papa, Sharon und Joe abends nicht da sind zum "Gute Nacht" sagen.
Freitag: je nachdem wie Sharonsu und Joes Plaene fuer den Morgen sind, bringe ich die Kinder zur Schule, oder kuemmere mich um Ellis Fruehstueck. Danach ist Zahlen lernen angesagt fuer Elli. Malen, kleben, schreiben- irgendwann musss man ja lernen, dass ein E keine 3 ist. Nachdem sich der Tag sich dann dem Ende neigt, beginnt er erst fuer mich. Was auch immer das Wochenende bereit haelt, ich bin dabei!
So ungefaehr sieht also meine Woche aus. Allerdings wird sich das in naechster Zeit stark veraendern. Sharons Schwangerschaft neigt sich dem Ende zu und wir sind bald einer mehr. Calebs Geburt ist fuer den Februar angesagt. Ich bin schon unglaaublich gespannt und kann es noch gar nicht richtig glauben. Aber allein die Wiege, die Joe selber gebaut har, laesst schon einiges erwarten. Wir werden also sehen, was da so auf mich zukommt.

So und jetzt zu einem kommendem Reisebericht: Ich fliege nach Californien im Sommer. Einmal San Francisco, Los Angeles, Las Vegas und zurueck. Ich bin schon jetzt total aufgeregt und freue mich riesig darauf. Wir sind momentan stark am planen und durchrechnen. Wir werden ja sehen, wo es mich aber bis dahin noch so hinzieht.

Ich melde mich dann wieder. Bis dahin viele dicke Umarmungen nach Deutschland.

Montag, 4. Januar 2010

Neujahr in der grossen Stadt

Eigentlich war es nicht nur Neujahr sondern auch die Tage drum herum. Wir, das heisst Larissa und ich, waren vom 30.12.2009 bis zum 03.01.2010 in New York City um Silvester und dementsprechend Neujahr am Times Square zu feiern, den Coutdown mitzuzaehlen, die Kugel fallen zu sehen. Da wir aber so viel Zeit hatten, dachten wir uns diese in soweit zu nutzen, dass wir ein wenig mehr Sightseeing machen. Am Donnerstag haben wir uns den Central Park in New York angeguckt. Ein wunderschoenes, ruhiges,, gruenes Fleckchen mitten in einer lauten, niemals schlafenden Stadt. War auch mal wieder schoen einfach nur spazieren zu gehen, eine seltene Beschaeftigung, die mir von Berlin so gut in Erinnerung geblieben ist. Ich muss sagen, das hat mir aeusserst gut gefallen.
Das gute am Central Park ist, dass man so gut wie alles von dort aus erreichen kann. Wir haben es uns also nicht nehmen lassen, ein bisschen Filmkulisse zu gucken und das New Yorker Naturkundemuseum in Augenschein genommen. Wunderschoen lange Schlagen - wir also weiter. Sind einfach nur gelatscht und gelatscht und gelatscht bis wir eisekalt waren. Zurueck im Hostel, direkt am Central Park und an einem Starbucks :) haben wir uns kurzzeitig aufgewaermt, um uns anschliessend wieder auf den Weg zu machen Richtung Sued-Manhatten, einen Laden aufsuchen, damit sich Frau Koehler den Wunsch eines neuen Portemonaies erfuellen konnte. Geschafft - zurueck, schlafen fuer den naechsten, laengsten Tag meines Lebens!
8 Uhr - aufstehen, anziehen - schon mal der schwierigste Teil. Ich trug etwa vier Lagen am Koerper, warmhalten fuer mindestens 11 Stunden in der Kaelte des New Yorker Times Squares stehen. Schoen dicke Schuhe und viele Strumpfhosen, Tops und Pullis. Zur Not haben wir auch noch Decken eingepackt, zwei, falls es gar nicht mehr geht. Dann losgestiefelt nach einem Kaffee, mal wieder. Geplant war sich am Starbcks, Times Square, um 10 Uhr zu treffen. Wir waren verabredet mit Stefi, die mit mir zusammen nach Amerika geflogen ist und einer ihrer Freundinnen. 10 Uhr Treffpunkt, damit wir fruehst moeglich uns auf eine Stelle stellen koennen, verharren bis zum 12 Uhr Glockenschlag, um das neue Jahr feiernd zu begruessen. Da allerdings der Platz so gut wie noch nicht gefuellt war, haben wir im Endeffekt beschlossen uns Mc'es mal wieder zu nutze zu machen und im Warmen weiter warteten.
Gegen 1 am Nachmittag kam dann der erwartete Schwung von Menschen, alle darauf bedacht ihren Paltz ja nicht zu verlassen. Wir also raus, schnell platzieren. Ich fuehlte mich wie so ein Michelin- Maennchen, da sich meinen vier Schichten vom Morgen noch einmal vier dagefuegt haben und es einfach nur schwierig war sich zu bewegen. Ausserdem hatte ich schrecklichen Durst, da ich mich mit dem Trinken extrem zusammenreissen musste. 11 Stunden stehen, und keiner,der mal schnell eine Toilette vorbeibringt. Aber was tut man nicht alles fuer einen einmaligen Aufenthalt, um den ein alle beneiden (hmmm - eigentlich nicht wirklich!).
Nach Stunden des Wartens, einem mehr oder weniger langweiligem Nebenprogramm, war es dann tatsaechlich soweit, zwoelf Uhr rueckte naeher. Alle waren super aufgeregt und haben schon vorher gefeiert. Dann der Countdown - 60,59,58,57....nach 51 Sekunden....5,4,3,2,1 HAPPY NEW YEAR 2010. Wieder ein Jahr geschafft ohne Apocalypse und wieder ein neues Jahr um sich vorzunehmen abzunehmen! - Prost neues!
1 Januar - noch nicht vorueber. Nachdem wir den Times Square geschafft haben, sind Larissa und ich einem Neujahrsversprechen gefolgt und in unser altes Hostel gefahren und haben den Mitarbeitern, mit den wir uns so gut verstanden, ein frohes neues Jahr gewuenscht. Dann aber ins Hostel - mit einem wirklich gutem Start ins neue Jahr - und Telefonnummer in der Tasche :)
Naechster Morgen bzw. Nachmittag- sprechen wir lieber nicht davon!
2. Januar - beschlossen uns noch ein wenig mehr von New York anzutuen. Also haben wir uns wieder aufgemacht und sind mit der U-Bahn nach Downtown Manhatten gefahren: Brooklyn Bridge, Union Square, Flat Iron Building, Culumbus Circle, Grey's Papaya, Soho und Greenwich Village. Abends sind wir dann ausgegangen und haben durch Zufall eine Bar gefunden, die uns eingelassen und sogar Alkohol verkauft hat. Schoene Comedyveranstaltung, die mal wieder das natuerlichste in den Dreck gezogen hat. Durch Glueck im Unglueck haben wir uns dann nachts wieder auf den Weg ins alte Hostel aufgemacht. Um 7 Uhr morgens war ich dann wieder zurueck, um nach 3 Stunden wieder aufzustehen und den Heimweg anzutreten.
Ich kann euch sagen, dieses verlaengerte Wochenende war so ziemlich der beste Start ins neue Jahr!

;)

Weihnachten 2009 - mehr Geschenk als Baum

Froehhoeliche Weihnacht ueberall - aber schon ne ganze Weile. Nun war es dann endlich so weit, wir haben Weihnachten gefeiert und das sogar am 24. Dezember. Das liegt womoeglich daran. Das meine Gastkinder den Luxus mindestens zweier Weihnachten erleben duerfen, bei uns und bei ihren jeweils anderen Elternteil. So haben wir also am 23. abends alle Geschenke unter den Baum gelegt (ist ja immer der Abend davor) und die sogenannten stockings gefuellt (Kaminstruempfe). Dann noch schnell den Flur abgesperrt, damit auch ja kein Kind in der Nacht schon die Geschenke sieht und dann ab in die Koje - muss ja morgen schon um 7 aufstehen.
Am naechsten Morgen war es dann soweit -Weihnachtstag, also eher Heiligabend am morgen. Die Kinder waren begeistert von den Tonnen von Geschenken, die da den Baum verdeckten. Ich habe bei 50 Paketen aufgehoert zu zaehlen. Aber noch mussten sich alle gedulden - Fruestueck und KAFFEE. Dann endlich, nach fuer die Kinder gefuehlten fuenf Stunden, durften sie dann endlich Geschenke auspacken. Ein Highlight nach dem anderen. Allerdings ging es allen ersteinmal nur ums Auspacken, bei uns wurde erstaunlicherweise nicht gezaehlt (in den amerikanischen Familien scheint das manchmal Gang und Gebe zu sein). Ein bisschen enttaeuscht war ich schon, dass von den Kids dann ab und zu auch nur kam "Hab ich noch eins?". Ich allerdings habe mich einfach nur ueber all die schoenen Geschenke gefreut, die ich bekommen habe - einen pinken Westover, einen pinken Schal, pinke Handschuhe, eine pinke Muetze, einen gruenen Pullover mit laaaaangen Aermeln (ein hoch auf alle koehler'schen Gorilla), eine Belugawal-Schneekugel, ein wunderbar duftendes Duschgel mit dazugehoeriger Lotion, Schokoladenkaffee, After Eight, einen kleinen Kalender - alles von meiner Gastfamilie. Von Martina habe ich einen superschoenen an die Heimat erinnernden Berlin-Fotokalender bekommen und von meiner lieben Judith ein superniedliches mich-zum-weinen-bringendes Buch ueber die besten Freunde :). Dafuer hierrueber ganz lieben Dank!
Ach ja - im uebrigen habe ich wegen unseres fruehen Weihnachtsfestes schon vor euch allen Geschenke bekommen - aetsch :P. Zeitverschiebung hat auch mal was gutes :).
Am Abend sind wir dann alle gemeinsam in die Kirche gegangen. Das war mal ganz nett - ich mags aber lieber bei uns zu Hause. Schoen altmodisch in Karlshorst um 22 Uhr. Trotzdem, es ist ja Weihnachten und das ist das Fest der Liebe und da kann man auch mal Stille Nacht auf Englisch vertragen. Gesegnete Weihnacht euch allen (auch wenn ich ein klein wenig spaet bin).